21.02.2003    Flug von Paris nach Shanghai

 Aus Mc Do wurde ich rausgeschmissen, weil die abends schon um 10h schließen und so ging ich schon mal durch die Paßkontrolle, um mich im zollfreien Bereich umzuschauen.

Hier saßen viele sehr unterschiedliche Menschen, die allesamt ausgehungert, kaputt und übermüdet aussahen. Die meisten hatten seit etlichen Stunden auf einen Weiterflug gewartet, da viele Flüge ausgefallen waren.

Ich saß auf einen Stuhl und begann mich mit einem Chinesen zu unterhalten, als ein völlig besoffener Mann um die Ecke kam. Er wollte wissen, ob er hier richtig sei und zeigte mir mehrfach seine Boarding Card. Ja, er war richtig und er ließ uns wissen, daß er für Braun arbeitet und aus Dublin kommt. Er hatte sich, weil er ja Ire ist und warten mußte, alles an Alk in den Hals geschüttet, was er gefunden hatte und so taumelte er da durch die Gegend. Er wollte sich noch frisch machen und wir paßten auf seine Sachen auf....

....Als um 1.30h das Boarding angesagt wurde, war der Ire noch immer nicht da und so machte ich mich auf die Suche. Ich fand ihn schnarchend in einer Sitzecke und ich versuchte ihn aufzuwecken.

Es half alles nichts, bei Ohrfeigen wurde er jedoch wild und murmelte etwas wie:"Fuck off, shitfuckprickfuckyou,...) OK, lieb wie ich bin, schmiß ich seine Klamotten auf ihn, sagte ihm ein letztes mal, daß "boarding time" ist und wir gleich nach Shanghai fliegen, aber er rührte sich nicht mehr.

An Bord waren natürlich sehr viele Chinesen. Einige Familien mit Kindern, die meisten waren jedoch Studenten. Ansonsten waren noch viele europäische Studenten an Board, die ebenfalls an Austauschprogrammen teilnehmen. Wenn man von den anderen Fluggästen absieht, war es wie eine kleine Klassenfahrt.

FlugPudong

Wir brachten uns gegenseitig Chinesisch, beziehungsweise Deutsch bei und so wurde der Flug recht kurzweilig.

11 Stunden später, um ca. 20h landeten wir mit etwas Verspätung in Shanghai.

Der Flughafen Shanghai-Pudong ist sehr futuristisch und ich empfand ihn als angenehm. Mit meinen neuen Freunden begab ich mich zum Ausgang, an dem ich empfangen wurde. Meine Kontaktperson ist für die internationalen Austauschprogramme an der USST zuständig und ich unterhielt mich mit ihm auf englisch über China, Shanghai, den Flug und das ganze Programm, das mich erwartet.

Shanghai läßt sich nur mit dem Begriff "Superlative" beschreiben. Die Wolkenkratzer sind riesig, die Skyline atemberaubend und dennoch hatte ich einen Meeresgeruch in der Nase!

Pearl of Asia

Ja, wir sind mit offenem Fenster gefahren! Es sind hier gerade ca. 15°C und nach der klirrenden Kälte in Hamburg und Nordhorn war ich sehr angenehm überrascht, denn ich hatte Temperaturen zwischen 5 und 10°C erwartet.

Man führte mich dann irgendwo in der Nähe der medizinischen Universität in ein Guesthouse und eine Dame zeigte mir meine neue Bleibe.

Ich wohne jetzt in der Shanxi Nanlu gegenüber von einem Blumengroßmarkt. Hier ist noch die traditionelle Oper Akademie, das Mechanische Trainingscenter der Uni und noch ein "Kulturplatz".

 

Eigentlich bin ich angenehm überrascht, denn ich werde mir mit Nils B. eine kleine Wohnung teilen, die aus einem Wohnzimmer mit TV, Kühlschrank, Mikrowelle, Klimaanlage und einem großen Schrank ohne Einlagen besteht und dann noch einem Schlafzimmer mit einem zweiten Fernseher, einer zweiten Klimaanlage und einem Telefon. Draußen haben wir einen großen Balkon, der allerdings eher zum Luftschnappen in der Nacht geeignet ist, da neben dem Haus direkt eine Straße verläuft.

Im TV laufen sogar mehrere englische Kanäle, richtig gecheckt habe ich das aber noch nicht.

Hervorragend finde ich, daß es hier so etwas wie Bildungsfernsehen gibt! Es laufen Sendungen wie: "Chinese for beginners" und ähnliches!

Leider kann ich mich hier nicht ins Internet einzuwählen. Ich kann mich zwar einwählen, kann dann aber keine Seiten öffnen..

Die Wohnanlage scheint extrem sicher zu sein (irgendwie schon fast unheimlich sicher). Alles ist hier mit einer gut 2 Meter hohen Mauer umringt und am einzigen Eingang, der übrigens abgeschlossen ist, sitzt ein lustiger und freundlicher Wachmann.

Hier soll meine heutige Dokumentation enden, ich habe schließlich eine neue Welt zu erkunden.

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