Wochenbericht: 28.03.2003
Zunächst einmal möchte ich hier schreiben, daß Wochenenden wie das vergangene nicht die Regel, sondern die Ausnahme sind. Verhältnismäßig feiern wir hier sehr wenig und angetrunken war ich auch lediglich an diesem einem Samstagabend. Die Gründe sind verschieden. Zum einem kann man nicht viel besichtigen, wenn man mit Kopfschmerzen oder einfach nur übermüdet im Bett liegt. Zum anderen ist das Nachtleben sehr Teuer. (Die Lokalitäten, in denen wir bisher waren, lagen preislich teilweise sogar über den Hamburger Lokalen.)
Daß ich in der Woche immer um 6h aufstehe, abends um 6h nach Hause komme und die Tage für Feiern komplett tabu sind, brauche ich hier nicht noch zu erwähnen.
Grund dieses Kommentars ist, daß ich etliche Emails bekam, in den geschrieben wurde, daß wir hier nur feiern würden und nichts anderes als das Saufen im Sinn hätten. Sogar von unserem Dekan Prof. Dr. Völler bekam ich eine Email, in der er, wenn auch etwas scherzhaft schrieb, daß ich "schauen soll, daß seine Mitarbeiterin (Christine) dienstfähig bleibt ;-)". (ansonsten hält er jedoch meine Homepage für gut gemacht,..) Ich hatte bereits so viele wichtige Sachen geschrieben aber es werden in Emails fast nur die Wochenenden erwähnt.
Diese Woche begann am Montag mit einem Abendessen mit unseren Professoren (Herr Vaupel, Herr Grazianski, Herr Noack und dessen Frau), die uns freundlicherweise eingeladen hatten. In einem Restaurant, das Herr Vaupel ausgesucht hatte, speisten wir dann auch fürstlich. Es wurden viele chinesische Köstlichkeiten aufgetragen, von denen mir der sehr knusprige "Reisaal" am besten schmeckte. Die Atmosphäre war sehr locker und verhältnismäßig angenehm, obwohl der Fernseher mit den Nachrichten und entsprechenden Kriegsbildern in voller Lautstärke lief. Nils und ich beschlossen, nicht zum letzten mal in diesem Restaurant gewesen zu sein, da es sogar noch recht preiswert und dann in der Nähe unserer Unterkunft ist.
Am Mittwoch waren wir beim Frisör, was ja nicht erwähnt werden müßte, aber in China ist dies ein richtiges Erlebnis. Zunächst wurden uns von zwei hübschen Chinesinnen die Haare gewaschen (Na, so weit so gut), dann wurde uns nacheinander der Kopf, die Ohren, der Nacken, der Rücken, die Arme und zuletzt die Finger massiert! Die Ohren wurden speziell gereinigt und zum ersten mal hat jemand (außer mir) mit Wattestäbchen in meinen Ohren herumgepult (was dann doch schon etwas seltsam war). Uns wurden die Haare geschnitten, die Haare erneut gewaschen, geföhnt und zuletzt eingewachst. Naja, der Haarschnitt war allerdings nicht so toll,...
Nach dem Haarewaschen wurde uns noch eine weitere Massage angeboten, aber fürs erste mal hat uns das schon gereicht. Insgesamt kostete diese Verwöhnkur nicht einmal 5 Euro und uns wurde gesagt, daß das schon teuer gewesen sei!
Bei der Arbeit entwickelte ich weiter an Digitalschaltungen, wie einer Infrarotfernbedienung, dem bereits erwähnten AD-Umsetzer, einer logarithmischen Meßverstärkerschaltung und dann noch an einer statischen Simulationsumgebung für Radbewegungen an einem Magnetsensor. Sämtliche Entwicklungen sind erst im Anfangsstadium und bevor etwas gebaut werden kann, müssen Bauteile berechnet, bestellt und getestet werden. Ansonsten warte ich noch immer auf bereits bestellte Bauteile und auf die Bauteile, die ich in die Schlosserei gegeben hatte.
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