20.02.2003 Flug
von Hamburg nach Paris
Heute
Morgen habe ich noch meine letzten
Sachen gepackt und bin mit meinen Eltern zum Flughafen Hamburg gefahren.
Dort
lief alles reibungslos, aber nachdem wir abgehoben hatten, fingen die ersten
Skurrilitäten an.
Das
Wetter war heute unglaublich gut und noch nie hatte ich einen so schönen Blick
auf Hamburg.
Die
Sonne ging gerade unter, als wir abhoben und so war die ganze kleine Erde zur
Sonne hin in rotem Licht getaucht und man konnte die Erdkrümmung erkennen, während
auf der östlichen Seite bereits tiefschwarze Nacht war und die Lichter der
Stadt so unglaublich bunt schimmerten.
Ich
schloß die Augen und träumte bereits von hübschen Asiatinnen, als der Pilot
eine Durchsage machte, in der er uns mitteilte, dass er einfach so etwas tiefer
fliegen würde, um mehr Sprit zu verbrauchen und um die Umwelt deutlich mehr zu
verpesten. (Die Franzosen haben ja etwas Eigensinniges…?!?)
Meine
Sitznachbarin schaute mich verwundert an, ich schaute ebenso verwundert zurück
und wir einigten uns, dass es an dem Streik der Piloten liegen muß, der
immerhin meine Reise um bereits mehr als 9 Stunden verschoben hatte.
Die
Landung war etwas ruppig und die Gangway funktionierte nicht, so mussten wir
noch etwas warten, bis ein Schlepper besorgt war, um das Flugzeug noch einen
Meter nach vorne zu ziehen.
Da
mein ursprünglicher Flug gestrichen worden war, musste ich zum Transfer Center,
um meinen Anschlussflug umzubuchen.
Die
kleine Dame hinter dem Tresen hatte eine so zaghafte Stimme, dass ich immer
wieder nachfragen musste.
Naja,
sie schickte mich durch die ganzen Terminals zum anderen Ende des Flughafens und
stellte mir eine „Essensmarke“ aus, mit der ich überall am Flughafen ein
Menü bekommen sollte.
Mein
Weg führte mich zu einer weiteren kleinen Dame, (Sind alle Frauen in Frankreich
eigentlich so klein?) die mir dann weiterhalf, jedoch konnte sie keine Auskunft
über das Gate geben, von dem ich das nächste Flugzeug besteigen könnte, also
machte ich mich auf die Suche nach einem Restaurant, um den Gutschein einzulösen.
Das
größte Problem in Frankreich ist, dass einfach alles auf Französisch ist und
da ich nie Französisch hatte, war ich gewissermaßen aufgeschmissen.
Einige Cafés und Restaurants waren sehr „trocken“ und langweilig
und dann kam ich beim MC Donalds vorbei, aus dem Bob Marley in recht starker
Lautstärke erschallte. Ja, als ich beim letzten mal hier vorbeiging, war auch
schon irgendwie Reggae zu hören und dieses Schnellrestaurant sah wirklich
angenehm aus. An den Wänden sind schöne Poster (Blues Brothers, Elvis, James
Dean,…), die Tischanordnung ist recht elegant und das Licht gedimmt.
Am
Tresen standen ausschließlich dunkelhäutige Frauen mit langen Rastas oder
kleinen Flechtzöpfen, also war mein Restaurant gewählt.
Mit dem Gutschein ging ich zum
Tresen und die nette Dame füllte
mein Tablett mit allem, was Mc Dreck
zu bieten hat (BigMac, große Fritten, große Cola, Eis, Mc Salad, Tee,…) und
ich bewegte mich mit meinem Gepäck auf dem Rücken und dem Tablett in den Händen
zu einem Tisch.
Die
Fritten waren kalt, der Burger matschig, der Tee bestand lediglich aus heißen
Wasser, das Eis war bereits halb geschmolzen und der Salat war einfach nur
widerlich. Wenigstens schmeckt die Cola nicht so ganz wässrig.
Nachdem
ich das Essen analysiert hatte, fiel mir auf, dass das Lied von Bob Marley in
einer
Endlosschleife
lief! („Exodus“ läuft noch immer oder schon wieder)
Naja,
es war aber umsonst und jetzt habe ich Bauchschmerzen und sitze hier noch an
meinem Tisch und schreibe meinen Reisebericht.
Die
Gäste hier sind sehr gemischt und ich
schätze, dass ich der einzige europäische Gast
bin.
Ich
werde von allen angegafft und ich weiß nicht, ob es an meinem Megatablett
liegt, das nur halb aufgegessen ist, an meiner Kindergitarre, die auf dem Tisch
liegt, oder ob es daran liegt, dass ich hier mit dem Notebook sitze und
schreibe.
Eigentlich
ist das hier auf dem Flughafen normal. Überall sitzen Businessleute, die tippen
und telefonieren. Draußen im Gang sitzt einer an einem Tisch und versucht
verzweifelt mit seinem Computer über die Infrarotschnittstelle zu seinem Handy
eine Verbindung herzustellen.
Ich habe jetzt nur noch 4 Stunden, die ich totschlagen muß.
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