Land, Leute und viele andere Sachen:

In den letzten Tagen war anscheinend der Server, auf dem meine Bilder liegen gesperrt und so konnte ich hier meine Homepage lediglich ohne Bilder sehen und ich konnte, was noch viel schlimmer ist, keine Bilder hochladen.

Da ich davon ausgehe, daß der Server in den kommenden Tagen wieder erreichbar sein wird, füge ich auch hier Bilder ein, die erreichbar sein werden, sobald ich die Bilder wieder hochladen kann.

Da mein Alltag in der Woche lediglich von dem Praktikum bestimmt wird, (Ich bin jeden Tag mehr als 12 Stunden alleine wegen der Arbeit unterwegs) schreibe ich hier einiges, was irgendwie nie so richtig in den Rahmen paßte, aber doch (zumindest für mich) sehr wichtig und interessant ist. Das "Tagebuch" endet also hier in der bisherigen Form, ich werde mich aber weiter um die Aktualität bemühen und weitere einzelne Tagesberichte schreiben.

Ich möchte diese Gelegenheit auch noch nutzen, um mich für die vielen durchweg positiven Mails bedanken.

 

Die Menschen

Umgangsformen sind in China sehr wichtig und gelegentlich etwas befremdlich, wenn man allerdings immer freundlich ist und niemanden zu nichts drängt, wird einem als "Ausländer" eigentlich alles verziehen.  Ausfallend werden darf man schon gar nicht.

Wie gerade geschrieben, darf man niemals jemanden zu etwas drängen. Ein "Ja" oder ein "Nein" wird man in China sowieso niemals zu hören bekommen. Mir wurde erklärt, daß es seit Jahrtausenden so gehandhabt wird und dann habe ich noch gelesen, daß man sein "Gesicht" verliert, wenn man ein Versprechen nicht einhält, oder das Gesagte nicht eintritt. Also sagt man, "daß etwas wahrscheinlich so ist", daß man "vielleicht" etwas Schönes erleben könnte und so weiter.

Außerdem wurde mir gesagt, daß man niemanden zitieren sollte und daß hier niemand gerne seinen Namen geschrieben sieht und deshalb habe ich ein paar Sätze aus den ersten Seiten gelöscht, beziehungsweise abgeändert, da ich niemandem zu nahe treten will.

Freundlich sind die Chinesen eigentlich immer, auf den Märkten wird es teilweise jedoch anstrengend, wenn einige Verkäufer angelaufen kommen, um einem DVDs, CDs oder Uhren anzudrehen. Wenn man von diesen Gestalten absieht, habe ich ausschließlich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Besonders für Europäer ungewohnte Bilder sehe ich hier morgens, wenn ich zur Arbeit fahre. Selbst in den Einkaufsstraßen und vor Supermärkten "tanzen" die Menschen. Einige machen Gymnastik, andere üben Schattenkämpfe und einige wenige "fuchteln" langsam mit einem oder zwei kleinen Schwertern in der Luft herum. Fotos wollte ich jedoch nicht machen, um die Sportler nicht zu stören. Sehr beachtenswert finde ich, daß selbst scheinbar uralte Chinesen ein Bein auf ein gut 1,30 Meter hohes Geländer heben und sich auf die Beine klopfen, um sich aufzulockern. Bei dem Anblick will ich gar nicht daran denken, wie gelenkig die jungen Chinsinnen sein müssen,...

Einige putzen sich noch auf der Straße die Zähne und gekocht wird sowieso überall.

Ich hatte bereits geschrieben, daß die Straßen unglaublich sauber sind, ich habe jedoch festgestellt, daß die Menschen hier genauso leichtfertig Sachen auf die Straße schmeißen wie die Deutschen, jedoch sind hier in Shanghai wahrscheinlich viele tausend Straßenfeger unterwegs. Immer wird geputzt, gefegt und alles sauber gehalten.

Werte werden hier ebenfalls groß geschrieben, die Familie steht über allem und es wird sehr viel Respekt vor älteren Menschen und Vorgesetzten gezeigt.

In einer so sehr überbevölkerten Gesellschaft ist ein anderes Zusammenleben wahrscheinlich gar nicht möglich.

Ebenfalls fällt auf, daß sich kein Paar öffentlich zusammen oder gar liebkosend zeigt. Auf die Sitte wird sehr stark geachtet und so dürfen wir sogar ab 21h keine Frauenbesuche mehr haben und übernachten dürfen die Mädels hier schon gar nicht. (Sch...)

Der Mädchentrakt wird von einem bissigen Hausdrachen abgeschirmt und auch in unserem Haus haben wir "Aufpasser".

Stattdessen ist es normal, wenn Männer Arm in Arm durch die Straßen laufen. 

Es gilt als verrucht, wenn Frauen rauchen und außerdem gehen viele Chinesen am Wochenende nicht wie die Europäer aus, sondern treffen sich zum Essen, um dann später im Teehaus Karten oder andere Spiele zu spielen oder sich zu unterhalten.

Das Interesse an Musik scheint recht gering zu sein, zumindest spielen nur wenige ein Musikinstrument, jedoch kann man viele Musikgeschäfte sehen, die hier eröffnen. Der Grund für die Musikverdrossenheit dürfte zu einem großen Teil an der "Kulturrevolution" liegen, worauf ich später noch eingehen werde.

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