Thailand, 21.08.-01.09. 2006
Nun, einige Sachen sind im Vorfeld nicht gerade optimal gelaufen. Lisa hatte die Idee, dass wir uns in Thailand, also in der "Mitte" zwischen Shanghai und Karlsruhe zu treffen (die Mitte liegt eigentlich in Zentralasien, also in der Nähe von Turkmenistan, also doch lieber Thailand).
Ihr wurde Phuket sehr intensiv vorgeschlagen und somit war das Ziel klar. Ich bin aber kein Fan von Touristenhochburgen, also machte ich den Vorschlag, dass wir segeln sollten. Eigentlich wollten noch zwei chinesische Bekannte von uns mitkommen, aber sie haben kein Visum bekommen und somit sind Lisa und ich alleine gefahren.
Rechts: Sonnenuntergang am Patong Beach auf Phuket
Wir hatten Glück, da gerade Regenzeit und somit keine Hochsaison war. Phuket war relativ ruhig, aber vor Allem die Bootsmiete war halb so hoch wie während der Hochsaison.
Links: Eine Erinnerungstafel an die Tsunami-Katastrophe
Phuket wurde am 26. Dezember 2004 schwer vom Tsunami getroffen, aber die meisten Hotels und Bars wurden komplett wieder aufgebaut und nur an wenigen Orten konnte man die Auswirkungen der Katastrophe erkennen.
Mein Tipp an alle potentiellen Thailandbesucher:
Der Patong Beach auf Phuket ist ganz schön, keine Frage, aber es gibt viel schönere Orte in Südost Asien und auch in Thailand. Je weniger touristisch die Orte sind, desto freundlicher sind die Menschen und desto günstiger ist alles. Die Preise in Phuket liegen doppelt bis zu dreifach über dem, was man in weniger besuchten Regionen bezahlt. Auch wird man bei jedem Schritt von Taxifahrern, Uhrenverkäufern, DVD-Dealern und vielen zwielichtigen Gestalten belästigt. Durch die vielen Menschen sind auch die Strände nicht so schön und die vielen Bars beschallen die Hotelzimmer rund um die Uhr.
Unten: Viele "Phuket-TucTucs" warten auf Kunden. Sehr häufig wird man mit Angeboten für Rundfahrten überhäuft
Aber nach einer Nacht durften wir uns auf den Segeltörn freuen.
Unser Boot war eine GibSea33 mit dem Namen "Lucia". Von der Ausstattung und dem Compfort war ich positiv überrascht, allerdings wäre die vordere Kajüte für zwei Personen etwas eng gewesen. Durch die sehr bauchige Form hatten wir ansonsten sehr viel Platz. Wenn man keine hohen Ansprüche erhebt, könnten aber auch 6 Leute unter Deck in den Kajüten und im Salon schlafen.
Wir hatten ebenfalls ein "Dinghi", also ein kleines Beiboot mit Motor.
Unten: Unsere "Lucia", wie sie noch im Hafen liegt.
Da Lisa noch nie und ich seit gut zwei Jahren nicht mehr gesegelt bin, baten wir für den ersten Tag einen Skipper um eine neue Einweisung. Bevor wieder Fragen kommen: Ja, ich kann segeln. Vor gut 15 Jahren bin ich immerhin recht erfolgreich viele Regatten gesegelt.
Paul machte mit uns ein paar "Mann über Bord-Manöver" und auch das Reffen des Segels funktionierte mit Lisa bald sehr gut. Nachdem ich sicher sein konnte, dass wir die gröbsten Notsituationen händeln konnten, verabschiedeten wir Paul und übernachteten zum ersten mal vor Anker in einer der vielen wunderschönen Buchten im Seegebiet zwischen Phuket, Phang Na, Krabi und Koh PhiPhi.
Verhungern wird man hier nicht. Gelegentlich kommen diese "Longtail-Boote" längsseits und verkaufen frischen, sprich lebendigen Fisch für Schnäppchenpreise. Gut ein Kilo Shrimps, oder waren es Gambas(?) für umgerechnet 2 Euro. Wir hatten jedenfalls genug für zwei Tage.
Eine Bucht mit einem herrlichen Strand und wahrscheinlich gibt es dort noch eine kleine Lagune. Wir hatten uns aber noch ein weites Ziel gesetzt und somit hatten wir an diesem Tag nicht genug Zeit, hier etwas zu schnorcheln, oder am Strand zu liegen.
Außerdem zog ein Unwetter auf und wir wollten in eine schützende Bucht.
Bis dahin ließ sich es Lisa am Heckeinstieg gut gehen. Kurz darauf habe ich sie hinter dem Schiff hinterher gezogen, während sie sich an der untersten Stufe der Treppe festhielt.
Von wegen, es gibt hier keine Piraten! Diese hier sind sogar korrekt beflaggt!
Reiley Beach bei Krabi. Dafür, dass dieser Strand so berühmt ist, war ich etwas enttäuscht. Allerdings hat der Tsunami auch hier viel Schaden angerichtet.
Tachometer, Tiefenmesser, Tageskilometerzähler, Autopilot, Windanzeiger mit Windmesser und Kompass obendrauf. Alles da.
"Chicken Island"
Zwischenzeitlich sind wir sogar 8 Knoten gefahren, aber da war ich zu beschäftigt, um noch Fotos machen zu können. Für dieses "Dickschiff ist das garnicht mal so schlecht.
Entspannung nach einem langen Törn in der Bucht von Koh PhiPhi Don
Koh PhiPhi eineinhalb Jahre nach dem Tsunami. An annähernd der gleichen Stelle hatte ich im September 2002 ein Foto von Kerstin gemacht:
Einige Hotels und Bars wurden wieder aufgebaut, aber es gibt noch viele Baustellen. Andere Bars und Resorts lagen aber höher und wurden weitestgehend verschont.
Keine Haie, sondern Delphine schwammen für eine gute halbe Stunde um unser Boot, sprangen gelegentlich, bis es ihnen scheinbar zu langweilig war. Es war eine große Guppe mit etwa 10 Tieren, darunter waren mindestens zwei Junge, die weniger als einen Meter lang waren.
Die leere "Hippies-Bar" auf Koh PhiPhi
Nein, überfüllt war dieser Strand nicht. In der anderen Richtung war es genauso leer. Nur unser Dinghi lag dort.
Leider war dies aber schon der letzte Tag, bevor wir das Schiff wieder abgeben mussten. Eine weitere Nacht am Patong Beach und zuvor ein Besuch im SPA (Nicht eine Zweigstelle der Disco in Karlsruhe)
An sich war der Besuch im Spa sehr schön, allerdings war ich gegen ein Öl, mit dem wir ein Ganzkörperpeeling bekommen haben allergisch und auch die vielen Blumen im "Michbad" haben einen starken nießreiz ausgelöst. Am Strand in den Wellen liegen fand ich angenehmer.
Am nächsten Morgen ging es dann schon zurück nach Bangkok.
Taxi #1: religiöse Bemalungen am Dach, Buddhas und viele weitere religiöse Symbole
Taxi '2: TucTuc aus Bangkok, da haben aber wir gebetet.
Menue #1: frittierte Heuschrecken,
Menue #2: gegrillter Skorpion inklusive Stachel
Der Blick aus unserem Hotelzimmer (57.Stock) bei Nacht:
Der Blick vom Hoteldach (80.Stock) Richtung Innenstadt mit dem Finanzzentrum.
Jan vor dem großen Palast.
Diese prächtigen Wandmalereien schmücken über mehrere hundert Meter hinweg die Innenmauern des großen Palastes.
Ein britisch ausgestatteter Soldat beacht den Palast. Der Hauptteil wurde von einem Briten entworfen und auf das westliche Gebäude wurden mehrere Pagodendächer mit Pagodentürmen gebaut, da dies in Thailand bei den Gebäuden des Königs Tradition ist.
Damit war unsere Thailandreise zu Ende und ich bin nun wieder in Karlsruhe.
Segeln, August 2007: Nächstes Jahr, etwa im August möchten Lisa und ich wieder segeln. Dieses mal würden wir an der anderen Thailandküste segeln, also der Starthafen ist auf Koh Samui, dann würden wir die Küste hoch nach Koh PhaNgan segeln, danach weiter nach Koh Tao und auf der Westseite durch den Nationalpark wieder zurück nach Koh Samui. Also: Termine freihalten und bitte bei mir melden! Je mehr Leute und je größer die Schiffe, desto mehr Spaß haben wir und desto günstiger wird es.
Bald fliege ich wieder nach Shanghai und Nanjing, aber wahrscheinlich wird es dazu keinen Bericht geben, weil der Aufenthalt zu kurz und ich zu beschäftigt sein werde.