Ein erster Statusbericht

Tja, so kann es kommen, Hatte kleine Änderungen an dieser Seite vornehmen wollen, aber einen anderen Bericht gespeichert und dann hochgeladen. Somit ist dieser Bericht futsch. Ich kann hier nur noch rekonstruieren, was ich letzte Woche hier geschrieben hatte, oder hat vielleicht jemand diese Seite noch irgendwo gespeichert?

Shanghai

Irgendwie erscheint mir Shanghai jetzt noch viel größer als früher. Ich wohne nun außerhalb und die Hochhäuser bleiben nicht nur auf das Stadtzentrum beschränkt. Ein Kollege meinte, daß Shanghai 20 Millionen Einwohner habe. Offizielle Quellen sprachen im letzten Jahr von etwa 17 Millionen, aber es gibt seitdem auch etwa 400 neue Hochhäuser. Ansonsten ist alles genauso quirlig wie früher. Ein Ameisenhaufen ist nichts dagegen.

WG

Tja, wir haben an unserem ersten Wochenende ein Paradies zerstört. Keines für uns, sondern eins für Kakerlaken und andere Tiere, die ich immer für Fabelwesen hielt. Die Dunstabzughaube habe ich abgebaut und in einen dicken Plastiksack gesteckt. Eigentlich hätten wir die wegschmeißen müssen, aber die gehört zur Einrichtung. Mit annähernd einer ganzen Silikonkartusche haben wir die ganzen Löcher und Ritzen aufgefüllt und einige Teile hinter der Spüle nachhaltig trockengelegt. Das alles war nicht nur nötig, weil es an einigen Stellen unangenehm roch, sondern auch die Haftreibungskoeffizienten ungeahnte Ausmaße annahmen. (Wo kein Staub lag, war alles klebrig.) Mit Zhan Ming verstehe ich mich prima und wir hatten bereits WG-Regeln vereinbart. Ich darf nicht nackt durch die Wohnung laufen und auch keine Mädels bei mir im Zimmer übernachten lassen. (Das hatten wir lange, bevor ich eingezogen bin abgemacht.) Sie mußte mir lediglich versprechen,  immer sofort etwas zu sagen, wenn ihr etwas nicht paßt. Das ist in China eben nicht selbstverständlich.

Arbeit

Ja, habe ich. Viel sogar! Am ersten Tag habe ich erst einmal mit meinen alten neuen Kollegen geschnackt und mich wieder mit viel Schokolade neu vorgestellt. Dabei sind einige Kinnläden runtergefallen, als die mich gesehen haben. Fast immer wurde ich überschwänglich empfangen und ich werde mich bemühen, den guten Eindruck nicht zu zerstören. Morgens um 6.25h verlasse ich nun immer das Haus und komme um 18.00h wieder. Zwischendurch habe ich viel Streß und muß mich in meine neue Aufgabe einarbeiten. So, wie es ausschaut, habe ich es mit verschiedenen Softwaren zu tun und muß dann noch ein kleines PCB-Board entwickeln und vielleicht noch einen kleinen Baustein programmieren. Man muß den Leuten hier nur alles aus der kleinen Stupsnase ziehen. Einmal ist die Kommunikation gelegentlich etwas schwerer und dann sind die kulturellen Unterschiede auch nicht unwesentlich. Ich habe es nur etwas einfacher, weil ich die Leute schon kenne und mir letztes Jahr etwas Respekt und gleichsam viel Freundschaft erworben hatte. Mal schauen, wie es dort weitergeht. Bisher bin ich mit dem Fahrrad von Ming zum Shuttlebus gefahren. Im Bus wurde ich von meinen Kollegen gelöchert und ich bin, im Gegensatz zum letzten Jahr, kaum dazu gekommen, Vokabeln zu lernen. Dafür bekomme ich wieder etwas Übung.

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